Warum ich an die Auferstehung glaube

Im "Guinessbuch der Rekorde" von 1991 findet sich auf Seite 547 ein Eintrag über Sir Lionel Luckhoo. Dieser war ein brillanter Anwalt und kam mit 245 erfolgreichen Verteidigungen in Mordprozessen in das berühmte Buch der Weltrekorde. Nach gründlicher Prüfung aller Argumente stellte er fest: "Ich sage ganz klar, dass die Beweise für die Auferstehung Christi, so überwältigend sind, dass sie absolut keinen Raum für Zweifel lassen." *
Eine erstaunliche Aussage, mit der er nicht als einziger namhafter Jurist die Auferstehung Jesu als historische Tatsache anerkennt.

Ist sie nur eine mystische Legende oder eine belegbare Tatsache in der Geschichte? Es ist verständlich, dass viele Menschen an dieser Frage ins Zweifeln kommen. Schließlich stellt die Behauptung der körperlichen Auferstehung Jesu aus dem Tod alle Gesetzmäßigkeiten auf den Kopf.
Andererseits stellt sich die Frage, wie sich der Bericht davon bis in unsere Zeit so beharrlich halten konnte. Millionen Menschen haben über viele Generationen hinweg daran geglaubt und tun es heute noch. Ein kurzes Gedankenspiel: Wird man in 2.000 Jahren noch über Corona oder Donald Trump sprechen?
Paulus war ein hervorragender Theologe seiner Zeit. Er verfolgte die Christen wegen ihres Auferstehungsglaubens mit aller Kraft und Konsequenz. Bis ihm der Auferstandene persönlich begegnete! Danach wurde er zu einem glühenden Zeugen der Auferstehung Jesu. In einem seiner Briefe setzte er später seine gesamte Glaubwürdigkeit aufs Spiel, als er an die Gemeinde in Korinth schrieb: "Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift; und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen.
Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen. Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden" (1. Korinther 15, 3-8). Der Brief lässt sich etwa auf 55 bis 57 n. Chr. datieren. Was hätte also näher gelegen, als diese Menschen zu befragen, um die merkwürdige Geschichte von der Auferstehung eines Mannes zu betätigen oder ein für allemal zu widerlegen? Ein paar Zeilen weiter schreibt er sogar, dass ohne Auferstehung unser Glaube nichtig und vergeblich wäre und wir die elendsten unter den Menschen wären.
Sinnloser Glauben oder rettende Tatsache? Allgegenwärtiger Tod oder ewiges Leben? Es geht um nicht weniger! Wenn Jesus wirklich auferstanden ist, betrifft das uns alle.

Unser Leben entscheidet sich an dem Mann, der am Kreuz starb, aber den der Tod nicht halten konnte. Er wird unser Retter sein - oder unser Richter!
Es ist tatsächlich eingetreten, was nach aller menschlichen Erfahrung und Erwartung als ganz unwahrscheinlich erscheint. Nicht einmal die Männer und Frauen, die Jesus nachfolgten, haben zuvor an die unmittelbare Auferweckung des Gekreuzigten geglaubt. Der Auferstandene musste ihnen erst erscheinen, damit sie das "Unglaubliche" glauben konnten.

Mit der Betonung der Wirklichkeit und Wahrheit der Auferstehung wird zugleich bezeugt, dass Jesus nicht nur in der Erinnerung der Menschen weiterlebt. Er ist wirklich - d. h. leibhaftig und persönlich - aus dem Grab heraus auferstanden, um fortan wieder bei Gott zu leben.

Die geschichtliche Überlieferung, dass Frauen das Grab am Morgen des dritten Tages leer vorgefunden haben, ist die historisch plausibelste Erklärung für alles Folgende. Wenn wir aber nach der historischen Wahrheit der Auferstehung selbst fragen, sollten wir klar unterscheiden: Wir können nur Ereignisse beurteilen, die sich in den geschichtlichen Verlauf einordnen und mit menschlicher Vernunft erklären lassen. Über Gott, seine himmlische Welt und sein endzeitliches Handeln können wir deshalb grundsätzlich keine "historischen" Urteile fällen. In diesem Sinne lässt sich die Auferstehung zwar juristisch belegen, aber entzieht sich dem Zugriff der Wissenschaft. Schon die ersten Christen haben hervorgehoben, dass die menschliche Vernunft Gottes Weisheit und Handeln von sich aus nicht erfassen kann, wenn Gott sich nicht selbst mitteilt und Erkenntnis schenkt.

Wenn ich selbst an die Wirklichkeit der Auferstehung glauben kann, liegt das nicht an meinem Bemühen, sondern an Gottes Gnade und Berufung. Wir kommen nicht durch die Vernunft zum Glauben, sondern durch den Glauben zur Vernunft!

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* zit. bei Clifford Wilson, Rocks, Relicts and Biblical Reliability