Mithras, Christentum und 25. Dezember

Eine der bedeutendsten Mysterienreligionen der Antike war der Mithraskult, der im schärfsten Gegensatz zum Christentum stand. Mithras war eine altpersische Gottheit, welche etwa seit dem 5. Jh. v. Chr. eine Rolle spielte. Seit dieser Zeit galt er als Gott des Lichtes und somit als Hauptgott der persischen Religion. Der Kult verbreitete sich über Kleinasien und kam, vermischt mit anderen orientalischen Elementen, über die gefangenen Seeräuber im 1. Jh. v. Chr. in das Römische Reich. Durch die Kaiser Trajan und Domitian wurde der Kult offiziell in Rom eingeführt. Vor allem unter Soldaten war Mithras sehr populär. Sie waren es auch, die neben den Kaufleuten den Mithraskult im ganzen Reich verbreiteten. Im 3. Jh. n. Chr. erreichte die Religion ihren Höhepunkt.

Es ist verständlich, dass der Kult eine große Konkurrenz für die christliche Kirche darstellte. Der Tag, an dem Mithras-Verehrer die Geburt Mithras feierten, war der 25. Dezember. Am gleichen Tag wurde in der ägyptischen Religion auch die Geburt Horus gefeiert! Dieses Datum wurde später "verchristlicht", wodurch das Weihnachtsfest entstand. Etwa um das Jahr 300 schien der Mithraskult allmächtig. Auch Kaiser Diokletian, einer der schrecklichsten Christenverfolger, war einer seiner Anhänger. Es wäre wohl die Religion des Westens geworden, hätte nicht Kaiser Konstantin das Christentum als Staatsreligion eingeführt. Obwohl sein Nachfolger, Kaiser Julian, wieder Mithras verehrte, war der Mithraskult Ende des 4. Jh. n. Chr. praktisch ausgestorben. Das geschah allerdings nicht restlos.

Mithras hatte sich, ebenso wie andere "Götter" heidnischer Religionen, einen Platz in der frühchristlichen Kirche erworben und diesen bis heute nicht wieder geräumt. Ähnlich verhält es sich mit der "Großen Mutter" - oft mit einem Kind dargestellt - welche der katholischen Verehrung der Madonna mit ihrem Kind zugrunde liegt.
Schon das Wort Madonna ("meine Herrin") geht auf den babylonischen Titel ba´alti zurück, was dieselbe Bedeutung hat. Nach bedeutenden Quellen geht die Verehrung des Kindes auf Nimrod aus 1. Mose 10 zurück, welcher schon zu uralten Zeiten vergöttlicht wurde. Ist es nicht bemerkenswert, dass die Mystik, die Askese, die rituelle Reinigung, die Rechtfertigung durch gute Werke, das Essen der Gottheit (denken wir an die Messe und die Verwandlungslehre) von den heidnischen Religionen herkommen und ihren Platz im frühchristlichen Gottesdienst erhalten haben? Es war dieser babylonische Gottesdienst, der allen Mysterienreligionen zugrunde liegt, und der eine dämonische Entstellung des Christentums heranformte, gegen die Paulus und die anderen Apostel wie auch die späteren Kirchenväter so sehr gekämpft haben, der aber durch die Hintertür wieder ins Christentum eingedrungen ist und bis heute deutliche Spuren hinterlässt.

Foto: Dieter Schütz - pixelio.de