Operation "Guter Nachbar"

Als der israelische Filmproduzent Noah Shalev in seinem Urlaub in Schweden der jungen arabischen Kellnerin seine Kreditkarte gab, brach diese in Tränen aus. "Woher kommst du?", fragte sie zitternd und schaute auf die hebräische Schrift auf der Kreditkarte. Shalev ging im ersten Moment von einer Begegnung der unangenehmen Art aus, sagte aber, dass er aus Israel sei. Aufgeregt berichtete die junge Frau, sie komme aus Syrien - und sie schulde Israel großen Dank. Sie wolle sich bei ihm bedanken. Was war geschehen?
Die Mutter der Syrerin war vor einigen Jahren schwer krank gewesen. Dank des israelischen humanitären Programms "Guter Nachbar" konnte sie nach Israel zur Behandlung gebracht werden. Nach drei Wochen im Krankenhaus in der nordisraelischen Stadt Safed erholte sich die Mutter. Später floh die ganze Familie und fand in Schweden Asyl. "Es ist das erste Mal, dass ich einen Israeli treffe", sage die Kellnerin und griff zu ihrem Handy, rief ihre Mutter an und übergab das Telefon Noam Shalev. "Ich fand mich in einem Gespräch mit einer aufgeregten und weinenden Frau wieder, die mich darum bat, allen meinen Brüdern in Israel zu danken, dass sie ihren Töchtern das Vorrecht einer Mutter gegeben haben."
2016 hat Israel die humanitäre Hilfe für das Kriegsland Syrien durch die Aktion "Guter Nachbar" intensiviert. Fast 5.000 Syrer wurden bereits in israelischen Krankenhäusern behandelt, davon 1.500 Kinder. Die Israelis errichteten eine Frauen- und eine Tagesklinik, die auch personell ausgestattet wird. Die Operation "Guter Nachbar" betreibt eine große Bäckerei in Syrien. Jüdische, christliche und muslimische Organisationen arbeiten bei der Operation "Guter Nachbar" zusammen. Viele Israelis unterstützen "Guter Nachbar" mit Geld und Sachspenden.

(Reuven Rivlin, ehem. Ministerpräsident Israels, bei einem Treffen mit Mitarbeitern des "Ziv Medical Center" Safed.)

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