Am 25. September 2023 starb Pastor Uwe Holmer im Alter von 94 Jahren.

Nach seinem Theologiestudium war Holmer in der DDR als Pfarrer und Direktor der "Bibelschule Falkenberg" tätig. Später wurde er Leiter der "Hoffnungstaler Anstalten Lobetal", wo besonders Patienten im Bereich Psychiatrie betreut wurden. Bundesweit bekannt wurde Uwe Holmer, als er 1990 dem Ehepaar Margot und Erich Honecker für zehn Wochen Asyl in seinem Privathaus gewährt hatte. Nach langer Diskussion mit seinen Mitarbeitern kam man zu dem Entschluss, das Ehepaar in Lobetal unterzubringen. Honeckers wohnten damals in einem Zimmer seiner Kinder. Von seinen zehn Kindern wurden acht aus ideologischen Gründen trotz bester Zeugnisse das Abitur verwehrt.

In einem Interview mit "Deutschlandfunk Kultur" sprach Holmer über seine damalige Entscheidung. Er erinnerte sich: "Wir beten jeden Sonntag ,Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.' Das können wir doch nicht beten, und dann selbst nicht tun." Auch wenn diese Entscheidung viel Unruhe und Beschimpfungen bewirkt hat, bekannte er sich: "Ja, ich würde es wieder tun."

Auch im fortgeschrittenem Alter war Pastor Holmer nicht wirklich im Ruhestand. Er arbeitete ehrenamtlich in der Rehaklinik Serrahn in der Nähe seines Wohnhauses, hielt Andachten und Predigten in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Serrahn und an anderen Orten. Trotz vielfältiger Feindseligkeiten, besonders während seines umfangreichen Dienstes zu Zeiten der DDR, habe ich ihn als einen ruhigen, mutigen und hoffnungsvollen Mensch kennengelernt. "Als ich ein Schuljunge war, erzählte meine Mutter mir davon, dass sie eine Wohnung im Himmel habe und sich darauf freue, Jesus zu sehen." Solche Sätze haben ihn bis zuletzt stark geprägt.

Nun hat er das Ziel seines Lebens erreicht und ist bei Jesus. Ich bin überzeugt, dass er vielen Menschen eine Hilfe auf dem Weg mit und letztlich zu Jesus Christus gewesen ist.

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